Pelletheizung: Preise, Kosten, staatliche Förderungen

Sabrina Gabriel am 24.07.2023

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Wie hoch sind die Pelletheizung-Preise?

Für ein Einfamilienhaus müssen beim Umstieg auf eine Pelletheizung Preise zwischen 25.000 und 45.000 Euro veranschlagt werden. Darin enthalten sind:

 

  • Pelletkessel mit Pelletlager
  • Fördertechnik
  • Technik für Warmwasseraufbereitung
  • Eventueller Pufferspeicher
  • Eventuelle Kombination mit Solarthermie
  • Montagekosten
  • Eventuelle Demontagekosten einer alten Heizanlage

 

Für die Kalkulation ist es wichtig, ob Hausbesitzer etwa eine Gasheizung auf Pellets umstellen, eine Ölheizung auf eine Pelletheizung umrüsten oder die Heizungsanlage direkt beim Neubau einplanen. Sowohl die Installation bei Neubau als auch eine Ölheizung durch eine Pelletheizung ersetzen kosten am wenigsten. Ölheizungen und Pelletheizungen benötigen eine ähnliche Infrastruktur.

Auch die laufenden Kosten einer neuen Pelletheizung müssen berücksichtigt werden. Dazu gehören die Kosten für Holzpellets, Wartungskosten und Dienstleistungen wie der Schornsteinfeger. Insgesamt richten sich die tatsächlichen Kosten einer neuen Pelletheizung nach mehreren Faktoren:

 

  1. Räumliche Gegebenheiten und damit notwendige Umbauarbeiten
  2. Leistungsbedarf der Pelletheizung im Verhältnis zum Energieverbrauch
  3. Automatisierungsgrad der Anlage (Pellet-Zufuhr, Ascheaustrag)
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Wie viel kostet die Installation eines Pellet-Heizsystems?

Die fachgerechte Installation einer Pelletheizung ist ein nicht zu unterschätzender Kostenposten, der allerdings enorm wichtig ist. Durch die korrekte Aufstellung, Installation und Integration in die Haustechnik stellen Fachbetriebe einen wartungsarmen, zuverlässigen und sicherheitskonformen Betrieb sicher. Angebote für die Installation einer Pelletheizung umfassen vorrangig:

  • Demontage und Entsorgung der Altanlage
  • Installation von Heizkessel, Pelletlager und Fördersystem
  • Evtl. Anpassung des Schornsteins (aufgrund geringerer Abgasmenge)
  • Hydraulischer Abgleich der Heizung

Je nach Auftrag bzw. Umfang der Arbeiten sollten bis zu 4.000 Euro Montagekosten einkalkuliert werden.

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Wie hoch sind die laufenden Kosten für Pellets im Vergleich zu anderen Brennstoffen?

Die laufenden Kosten für Heizpellets richten sich nach dem jährlichen Wärmebedarf. In einem typischen Einfamilienhaus beträgt dieser Bedarf laut Untersuchungen zwischen 25 bis 90 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Um verschiedene Energieträger miteinander zu vergleichen, können sie in Kilowattstunden umgerechnet und mit (tagesaktuellen) Preisen verglichen werden.

 

  • 1 Kubikmeter Gas und 1 Liter Heizöl entsprechen jeweils rund 10 kWh
  • 1 Kilogramm Pellets entspricht etwa 4,9 kWh

 

Eine 3.000 Liter-Standardtankfüllung Heizöl entspricht damit rund 6.000 kg Holzpellets. Während der Gas- und Heizölpreis aufgrund von Markt- und Börsenentwicklungen deutlich schwanken, bleibt der Holzpellet-Preis seit Jahren vergleichsweise stabil – und günstig.

Holzpellets sind ein (nachwachsendes) Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie und müssen damit weniger aufwendig gewonnen und weiterverarbeitet werden als Heizöl oder Gas. Das macht sich in den laufenden Kosten bemerkbar.

Im Mai 2023 betrug der Pelletpreis durchschnittlich 359 Euro pro Tonne (bei Abnahme von 6 Tonnen). Das ergibt einen Preis von etwa 7,19 Cent pro kWh. Bei Heizöl ergaben sich im Mai rund 9,0 Cent pro kWh.

Unabhängig vom Energieträger kommen Kosten für Service und Wartung sowie den Schornsteinfeger hinzu. Eine jährliche Wartung der Pelletheizungsanlage durch einen Fachmann kostet je nach Region und Anbieter bis zu 400 Euro, der Schornsteinfeger bis zu 200 Euro pro Jahr.

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Gibt es staatliche Förderungen für Pellet-Heizsysteme?

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Pelletheizungen mit bis zu 12.000 Euro. Dieser Betrag setzt sich aus zwei Förderfaktoren zusammen:

  1. Mindestens 10 Prozent der förderfähigen Kosten einer Pelletheizung (maximal 6.000 Euro)
  2. 10 Prozent der Kosten bei Austausch von Nachtspeicherheizungen oder Öl- und Kohleheizungen (maximal 6.000 Euro)

Dafür sind vier Bedingungen zu erfüllen:

  1. Jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz ηs (ETAs) von 81 Prozent
  2. Kombination der Pelletheizung mit Wärmpumpe oder Solarthermie
  3. Feinstaubausstoß ≤ 2,5 mg/m³
  4. Beheizung von min. 65 Prozent der Wohnfläche mit erneuerbaren Energien

Bei einer gleichzeitigen Sanierung zum Energieeffizienzhaus können KfW-Kredite in Anspruch genommen werden, hier sind die Bedingungen allerdings deutlich verschärft worden. Alternativ kann die Sanierung bis zu 40.000 Euro steuerlich geltend gemacht werden.